Im Dumbrăveni

23 Januar 2012

Im Dumbrăveni

Das Gefühl, mit dem wir das Zentrum für Integration und Beschäftigungstherapie Dumbrăveni verlassen haben, ist schwer in Worte zu fassen. Wir kamen hierher mit der Absicht, 12 Katzen zu übernehmen, die sterilisiert werden sollten um anschließend in ein vorläufiges Zuhause untergebracht zu werden. Wir waren auch fest entschlossen, wegen Überfüllung die Übernahme weiterer Tiere abzulehnen.

Es ist wahnsinnig schwer die Fälle auszusuchen, die unsere Hilfe bekommen. Die Anzahl der Tiere, die in Schwierigkeiten stecken, ist so groß, dass wir lernen mussten, dass wir nicht allen helfen können. Mit diesem Gedanken sind wir nach Dumbraveni gefahren.Und nach 3 h in Gesellschaft der Menschen, die uns um Hilfe gebeten haben, haben wir das Therapiezentrum mit einem völlig anderen Gedanken verlassen.

Stellen Sie sich vor, wie es wäre, Nichts zu besitzen: Keine warme Wohnung, keinen Laptop, ein Fahrzeug, keinen Urlaub und auch keine Familie, mit der sie ihren Urlaub verbringen könnten. Auch keine Möglichkeit sich frei zu bewegen oder das eigene Geld nach persönlichen Vorstellungen zu verdienen.

In dieser Situation befinden sich die Menschen, die wir kennen gelernt haben. Sie besitzen keine Häuser und Wohnungen, sondern nur ein einfaches Bett in einem kleinen Zimmer. Sie haben keine liebenden Familien, sondern nur ein paar Freunde, mit denen sie die wenigen Freuden teilen. Zu diesen wenigen Freunden zählen auch eine Handvoll Katzen und Hunde. Wir haben selten Haustiere gesehen, die besser gepflegt waren als die Tiere aus Dumbraveni. Ihre Besitzer sind jung und alt, sie leiden an verschiedenen Krankheiten und Behinderungen, doch sie haben dafür gesorgt, dass die Tiere geimpft sind und mit ihnen die Wärme ihres Zimmers und das Kantinenessen teilen.

Diese Menschen befinden sich nun in einer richtigen Notsituation: Sie müssen in ein anderes Gebäude des Zentrums umziehen, das für mich genauso deprimierend aussieht, wie das alte, und der große Schock: Sie dürfen ihre Tiere nicht mitnehmen. Keiner hat jemals darüber nachgedacht, dass ihnen diese Tiere viele Jahre Gesellschaft geleistet haben, ihnen geholfen haben, ruhig zu bleiben und zu lächeln, dass sie vielleicht über die ganze Aufenthaltsdauer im Zentrum ihre einzigen Freunde waren.

Ich kann Ihnen die Verzweiflung, mit der uns diese Menschen kontaktiert haben, kaum beschreiben, und auch nicht ihre Freude, als sie gehört haben, dass wir uns um ihre Tiere kümmern wollen. Ich habe ihnen erklärt, dass es wahrscheinlich lange dauern wird, bis wir für alle ein Zuhause finden, und dass wir die Tiere draußen halten müssen und nicht im Haus, wie sie es gewohnt waren. Für diese Menschen hier war es wichtig, dass ihre Tiere in Sicherheit sein werden! Sie wollten gar nichts für sich. Keinen Pfennig, kein Brot, keine Zigarette. Sie haben uns lediglich gebeten, die Tiere in Sicherheit zu bringen und auf sie aufzupassen. Sie haben uns umarmt und uns gesagt, dass sie für uns beten werden.

Wir haben Dumbraveni mit 14 Katzen verlassen und mit dem Versprechen, dass wir am Montag zurückkommen um weitere zwei Katzen und 5 Hunde zu übernehmen. Mit Hilfe der Tierärzte, die uns unterstützen, wurden alle Tiere an einem einzigen Tag sterilisiert. Mit Hilfe der Mitglieder und Freunde von Animal Life, haben die Katzen ein vorläufiges Zuhause gefunden und eine Katze wurde schon adoptiert. Mit Hilfe der Menschen, die ab Jahresbeginn schon 12 Tiere von uns adoptiert haben, haben wir einen vorläufigen Platz auch für die Hunde, die wir aus Dumbraveni bringen werden.

Falls sie jemals darüber nachgedacht haben, einen Hund zu adoptieren, ist das der perfekte Zeitpunkt: Sie könnten für die Geschichte der Menschen aus Dumbraveni ein Happyend schreiben.

Sie können uns unter: +40741.188.934 oder +40721.157.104 erreichen oder schreiben Sie uns an folgende Adresse: animallife.sibiu@yahoo.com

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